Warum Intuition im KI-Zeitalter zur wichtigsten Kompetenz wird.
Sie ist da. Mit einer Wucht und einer Schnelligkeit, die uns auf menschlicher, unternehmerischer und gesellschaftlicher Ebene ganz schön fordert. Und an vielen Stellen überfordert. Die Künstliche Intelligenz. Jeder nutzt sie. Jeder spricht über sie. Sie ist faszinierend und beängstigend zugleich. Und sie macht etwas mit uns. Im Außen und im Innen.
Wir haben eine Intelligenz geschaffen, die kognitive Arbeit schneller und billiger liefern kann als jeder Mensch.
Als ob wir es bestellt hätten, trifft sie auf eine wirtschaftliche Lage, in der Unternehmen händeringend nach Möglichkeiten der Kosteneffizienz, der Ressourceneinsparung suchen, um dem Druck von Außen zu begegnen. Und dazu auf eine Gesellschaft, die immer weniger Zeit hat und sich gerne einer Technologie bedient, die der Geschwindigkeit des Lebens gerecht wird. So durchdringt die KI bereits jetzt den Alltag. Nicht nur privat, auch im beruflichen Umfeld. Sie analysiert Daten, erkennt Muster, leitet Methoden ab. Schnell, effizient, jederzeit verfügbar und ohne so “lästige” Themen, die Menschen nunmal mit sich bringen. Emotionen, Krankheiten, Bedürfnisse, Befindlichkeiten. Die murt nicht, jammert nicht, hat keine Konflikte. Sie macht einfach. Unternehmerisch gesprochen ist das die eierlegende Wollmilchsau. Also lasst uns eine große Party feiern. Oder?
Irgendwie ist aber keiner so richtig in Partylaune.
Neben der Faszination macht sich schleichend noch etwas anderes breit. Unwohlsein. Sorge. Angst. Denn die KI entzieht uns das Handlungsfeld, auf das wir uns seit Jahrzehnten überwiegend fokussieren, in dem wir uns sicher fühlen. Die Wissensarbeit. Die Kopfarbeit. Die Analytik. Ganze Lebensläufe bauen darauf auf, stellen die Grundlage für Einkommen dar. Unser Bildungssystem basiert auf der Idee des Wissensvermittlung und des Abrufens dieses Wissen unter Druck. Wieviel Sinn macht das, wenn es eine Technologie gibt, die das besser kann? Auf einmal steht die einfache, aber harte Frage im Raum: was ist eigentlich Bildung? Und was ist eigentlich mein Mehrwert, was ist mein Job, wie verdiene ich zukünftig Geld, wenn die KI alles, was ich bisher getan habe, besser, schneller und billiger kann als ich selbst? Auf einmal fühlt sich dieses faszinierende Tool bedrohlich an. Denn sie hält uns ganz fies den Spiegel vor. Unsinnige Prozesse und ineffiziente Strukturen werden schonungslos offen gelegt. Man schaue sich nur den aktuellen Bewerbermarkt an mit Tonnen von KI generierten Bewerbungen. Oder die gleichförmige Masse der LinkedIn Beiträge oder Website Texte. gleich. KI hat ihren Preis. Aber ist sie deswegen schlecht?
KI ist an vielen Stellen unangenehm, aber sie ist definitiv nicht schlecht.
Sie ist der Spiegel dessen, was da ist. Und sie zeigt uns auf sehr direkte und unangenehme Art und Weise, wie sehr unsere Gesellschaft auf einem Menschenbild aufbaut, das den Mensch als Maschine betrachtet. Denn sie übernimmt einfach alles, was für Maschinen gedacht ist. Die Industrialisierung hat die sich wiederholende Handarbeit durch Maschinen ersetzt haben. Das digitale Zeitalter ersetzt nun die sich wiederholende, kognitive Arbeit. Ich denke, also bin ich. Dieser Satz von René Descartes wird hart auf die Probe gestellt. Denn das würde bedeuten wir sind nichts im Zeitalter der KI. Wir glauben, uns wird das genommen, was uns ausmacht. Ich sage, uns wird endlich die Chance gegeben das zu sein, was wir sind. Menschen.
KI ist der externe Verstand, der uns ermöglicht Herz, Intuition und Bewusstsein als neue Kernkompetenzen zu entwickeln.
Das ruft jetzt natürliche alle Esoterikgegner und Performanceliebhaber auf den Plan. Dieses weiche Zeug, das bringt doch nichts, da hat doch keine Relevanz. Herz ist was für Weicheier, Intuition ist willkürlich und Bewusstein - lass das mal lieber in deinen komischen Mediation-Retreats. Natürlich überspitzt formuliert. Das ist eine Perspektive, die in einer Welt ohne KI vielleicht ihre Berechtigung hatte. Im KI-Zeitalter sollten wir das nochmals überdenken. Denn was KI (aktuell) nicht kann, ist dir als fühlendes Wesen gegenüberzusitzen. KI kann alles, was auf Basis von Daten analysiert und automatisiert werden kann. Sie kann sogar Emotionen auf Basis von Wahrscheinlichkeiten vorhersagen. Sie kann aber nicht in einem Raum sitzen und ganzheitliche wahrnehmen, was passiert. Keine Gestik, Mimik, Körperempfindungen, Gefühle, Resonanz, Intuition. Sie kann zuhören, das Gesprochene und die Stimmlage analysieren. Aber sie empfindet keinen Flow, nimmt keine Energie wahr, hat keinen eigenen Resonanzraum, der auf subtile Informationen reagiert. Und dazu hat KI keine Haltung, keine Moral, keine Ethik. KI muss keine Konsequenzen tragen. Sie ist die Maximierung von Analytik und Objektivität einer Situation im Abgleich mit Mustern und ihrer Trainingsgrundlage. Sie ist der kalte Verstand. Notwendig, wahnsinnig hilfreich, genial. Aber weder kreativ noch innovativ. Und schon gar nicht intuitiv.
KI zwingt uns den nächsten evolutionären Schritt zu gehen.
Wenn wir nun über Zukunft nachdenken, sollte eines klar sein. Zukünftig werden nicht die kognitiven High-Performer gebraucht werden, sondern diejenigen, die einen präzisen und bewussten Zugang zu Intuition und Bewusstsein haben. Deren Wahrnehmungsfähigkeit explizit dafür geschult ist, das aufzunehmen und auszusprechen, was im Außen erst einmal nicht sichtbar ist. Subtile Kompetenzen und Intuition sind keine nette Nebenerscheinung mehr, sondern das Zentrum unseres Tuns. Menschen und Systeme spüren, zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen, Räume für echte Kreativität und Innovation schaffen, Tiefe, Authentizität und Verbindung verkörpern. Uns als natürliches Wesen begreifen, weil die Natürlichkeit das ist, was uns von der KI unterscheidet. Somit verbirgt sich hinter der KI die Chance ein weiteres Bild zu hinterfragen – den Menschen als von der Natur entkoppeltes Wesen.. Denn die KI zwingt uns dazu, genau das wieder in den Fokus zu nehmen. Unsere Kompetenzen als soziale und berührbare Wesen, die ihren Ursprung einem natürlichen Ökosystem haben und nicht in der Technologie. Die deshalb notwendig und wertvoll sind, weil sie Dinge wahrnehmen können, die über das kognitive hinaus gehen. Es ist Zeit für den nächsten, evolutionären Schritt – von Kognition hin zu Intuition. Eine gezielte Schulung von Bewusstsein, wodurch KI nicht zur Bedrohung, sondern zur Bereicherung wird.
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